CDU-Stadtverband Rottweil: Direkter politischer Austausch gehört zum Kern der Demokratie
Würdigung Werner Kessls als Biograph Karl Genglers
In der Hoffnung, dass sich politische Arbeit allmählich wieder normalisiert traf sich der Vorstand des CDU-Stadtverbands Rottweil nach einem halben Jahr zum ersten Mal wieder in Präsenz. Die Zwischenzeit war mit Videokonferenzen überbrückt worden. Aber gerade in den derzeit unruhigen Zeiten sei der direkte Austausch besonders wichtig, war man sich einig.
In diesem Sinne war auch die Vorbereitung der Osternestaktion, die für den 9. April geplant ist. Sie soll, wie damals angekündigt, der Ersatz für die traditionell vor Weihnachten durchgeführte „Wunschbaumaktion“ sein. Der CDU-Vorstand hat keine Zweifel, dass es genügend Themen auf allen politischen Ebenen gibt, vom kommunalen Umfeld bis hin zur weltpolitischen Lage, zu denen Wünsche in ein Osternest gelegt und über die Gespräche geführt werden können. Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss und Landtagsabgeordneter Stefan Teufel haben ihre Teilnahme schon zugesagt.
In einem weiteren Schritt der Normalisierung politischer Arbeit wurde die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes auf den 5. Mai terminiert. Turnusmäßig stehen dabei auch Neuwahlen an.
In der Sitzung wurde auch des wenige Tage zuvor verstorbenen Werner Kessl gedacht. Stadtverbandsvorsitzende Miriam Kammerer hob hervor, dass er sich in seiner 55jährigen CDU-Mitgliedschaft immer in die Parteiarbeit eingebracht habe. Bemerkenswert sei beispielsweise seine Biographie Karl Genglers, eines der „Gründungsväter“ der CDU. Obwohl dieser wichtige Funktionen als Landtagsabgeordneter, Landtagspräsident und Bundestagsabgeordneter bekleidet habe, sei er weit weniger im öffentlichen Bewusstsein verankert gewesen als der gleichfalls aus Rottweil stammende Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern, Lorenz Bock, ebenso maßgebend an der Gründung der CDU Rottweil im Jahre 1946 beteiligt. Kessl habe sich dabei dem Anliegen verschrieben, die Erinnerung an den aus der Gewerkschaftsbewegung kommenden Karl Gengler wachzurufen. Auf diese Arbeit gehe schließlich auch eine Gedenktafel am früheren Wohnhaus Genglers, dem heutigen AOK-Gebäude, zurück.